2 x 3 macht 4

widdewiddewitt und Drei macht Neune, ich mach‘ mir die Welt, Widdewidde wie sie mir gefällt ….

Hey Pippi Langstrumpf,

trallari trallahey tralla hoppsasa!: #postfaktische Grüße aus der neuen Welt.  Da nehmen einige EinflussReiche Deinen Text in Anspruch und behaupten, sie nehmen sich die Freiheit und machen sich die Welt, wie sie ihnen gefällt. So war das nicht gemeint, oder? 

Wir Erwachsenen, befürchte ich, scheinen mal wieder im Sandkasten steckengeblieben zu sein, vermutlich eine Überdosis Krummelus: „….Was der sagt stimmt nicht, der hat mit Sand geschmissen, ich hole meinen großen Bruder, und wenn Du das nicht glaubst, dann verhaue ich Dich, glaub´mir. Außerdem ist das Recht auf meiner Seite, weil es in einem dicken Buch steht das nur für mich und meine Freunde gilt und ich das eben sowieso weiß und reich bin!“

Kreativität und Visionen  sind die eigentlichen Zeichen von Freiheit, so hat sich das  Astrid für Dich ausgedacht. Freiheit alleine aber reicht nicht, und wer sich ausschließlich darauf beruft, fährt das System vor die Wand. „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“, „Kopf, Herz und Hand“, „Legislative, Judikative und Exekutive“, „Kultur, Wirtschaft und Politik“ meinen alle das Gleiche. Nämlich ein Regelsystem, von dem wir annehmen, dass es das Wohl aller am ehesten gewährleistet. 

Immer müssen es alle drei Kräfte gleichberechtigt sein, nie reichen ein oder zwei. Glauben alleine reicht auch nicht, alles an der Wirtschaft festzumachen oder an der Politik endet auch sicher im Zusammenbruch. Und mit „Emotion“ klappt es erst recht nicht. Das öffnet der Willkür Tür und Tor, denn am einfachsten ist es natürlich, man behauptet irgendetwas, glaubt andere Gedanken nicht oder bringt Andersdenkene einfach gleich um. Ist ja leider nichts Neues. Am einfachsten ist auch noch, man haut auf Minderheiten ´rum, da ist der Widerstand naturgemäß am geringsten.

Die westliche Kirche hat auch ziemlich schnell bemerkt, dass sie mit einem Alleinherrscher nicht klar kommt und bemüht seit 1.500 Jahren Vater, Sohn und Heilgen Geist, um die Sache verständlicher zu machen.

Was wäre also, wenn wir in der Lage wären, uns nicht von einem Glaubensbekenntniss sondern durch den trefflichen Beweis überzeugen zu lassen, dass Kopf, Herz und Hand zu gleichen Teilen mitspielen? 

 Und nicht auf 50% auf das Jetzt oder das Gefühl von Freiheit vertrauen?

Und das im globalen Schwarm? 

Jaja, das ist ein weiter Weg in eine andere Welt. Und ob das funktionieren könnte? Mehrheitsentscheidungen sind keine Garantie, Reichtum und Einflussnahme durch Zahlungen nicht, auch nicht, wenn es sich „rechnet“. Vielleicht ist Geld sogar die größte Bremse. Gewalt hat niemals geholfen. Alles keine Garanten auf einen erfolgreichen Weg. 

Es braucht Erfindungen. Die Welt ist voll von Erfinder, so wie Du. Und es gibt Forscher die sagen, dass 98% aller Kinder als hochbegabt eingestuft werden müssten. Du bist also als Erfinderin in perfekter Gesellschaft :-).

Erfindungen haben schon immer die Welt durcheinandergebracht. Das Feuer, das Rad, Buchstaben, der Buchdruck mit beweglichen Lettern,  die Dampfmaschine, die Eisenbahn, der Computer. Alles Dinge, die am Anfang zu besonders heftigen Reaktionen geführt haben aber nach und nach zum Alltag wurden. Da müsste mal ein kluger Kopf forschen, ob sich tatsächlich nur die Erfindungen langfristig durchgesetzt haben, die zu gleichen Kräften Kultur, Wirtschaft und Politik verbunden haben.

Steve Jobs hat vor 10 Jahren etwas erfunden, was Dir sicher gefällt. Dein Smartphone. Da kann man nämlich nicht nur etwas  lesen und ist abhängig von der Interpretation des Autors, sondern man kann seine Freunde auf der ganzen Welt in Sekundenschnelle direkt fragen, ob das wohl stimmt, was man denkt, vergleichen und gemeinsam diskutieren. 

Dieser direkte Kontakt hätte bei Dir, bin ich sicher, auch ein paar Denkfehler über fremde Länder verhindert :-). 

Also andere einfach ohne Umweg direkt fragen!? Oder riesige Datenbestände in kurzer Zeit durchstöbern? Oder eine Datenbank erzeugen, in der jedes Abbild des gesamten Kosmos in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft bereits errechnet ist? Früher unmöglich.

Aber damit umzugehen ist auch richtig anstrengend. Als die Bücher kamen, mussten auch erst alle Lesen lernen, das kostet Zeit und Kraft. Und da gibt´s immer auch wen, der gar nicht möchte, dass Du das lernst und genau weiß, warum das Teufelszeug ist.

Denn auch diese revolutionäre neue Kommunikationsform mit dem Smartphone passt nicht in gewachsene Strukturen und stellt sie allesamt existenziell in Frage. Als hätte man die Weltkulturen und die Religionen einmal mit dem Quirl durcheinandergerührt. 

Mit dieser neuen Freiheit umzugehen, ist die Herausforderung unserer Zeit. Da muss irgendwer etwas erfinden, das Deine Suchanfrage mit Kopf, Herz und Hand bearbeitet. 

Was passiert, wenn dies nicht gelingt hat man bei der Unesco als gemeinschaftlichen Text von 129 Mitgliedsstaaten schon 1982 so formuliert:

„Alle Kulturen sind Teil des gemeinsamen Erbes der Menschheit. Die kulturelle Identität eines Volkes wird durch den Kontakt mit den Traditionen und Wertvorstellungen von anderen erneuert und bereichert. Die Kultur ist der Dialog, der Austausch von Ideen und Erfahrungen und die Achtung anderer Werte und Traditionen; die Isolation lässt sie verfallen und absterben.“

Wer sich abschottet, stirbt. Das ist ganz natürlich. Wenn das so kommt, stehen uns sehr extreme Änderungen bevor. Wer stirbt schon freiwillig. Und der eine oder andere Unterzeichner hat sich den eigenen Untergang schon prognostiziert.

Steve Jobs hat für den Unesco-Text ein Werkzeug erfunden, um sich global zu erneuern. Jetzt müssen wir lernen, das auch richtig zu gebrauchen. Denn ein Zurück gibt es nicht.

So, es ist spät. Für Nordafrika, Syrien und viele andere Länder zu spät. Der nächste Frühling kommt bestimmt.

Und da werden ab sofort ganz viele Langstrumpfs gebraucht, mit wohldosiertem Krummelus 🙂

Liebe Grüße auch an Astrid.

Dein Fan seit dem letzten Kondratjeff-Frühling 1964