Vorboten der documenta 14

Documenta 14 SOUTH
Screenshot „South“

#netzfund #kondratjeff „Eigentum und Enteignung, Vertreibung und Schulden – die Geschichten, die unsere Gegenwart bestimmen, scheinen untrennbar mit den Geschichten verbunden zu sein, die unsere Vergangenheit bestimmt haben.“…

Zur Vorbereitung der documenta 14 ist „South“ temporär umgestaltet worden.

…“Wir glauben, dass sie uns dadurch die Mittel bereitstellen können, über Alternativen für unsere unhaltbare Gegenwart und unüberschaubare Zukunft nachzudenken und sie zu beschreiben. „Der Lernprozess ist etwas, das man anstiften kann, wortwörtlich anstiften, wie einen Aufstand“, schreibt Audre Lorde. Diese Hoffnung teilen wir.“… 

Der frische Wind bekommt Gestalt. Frühling eben.

Der „Moment“ im Angebot

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..gab´s am Himmel für lau…

#IchglotzTV. Werbung öffnet einem geradezu philosophische Horizonte . Schnäppchenjäger aufgepasst: bei den Hurtigrouten kann man einen „perfekten Moment“ sogar mit Rabatt buchen.

Möglicherweise kann man sogar ein besonderes Schnäppchen machen, wenn man die  Tour zweimal bucht? Dann kann das mit der Perfektion bei einer der  Touren ja nicht funktioniert haben und es gibt  das Geld zurück.

Kostengünstiger gibt´s Momente bei CokeTV, wer´s mag.  Wer gar nicht mehr mag, kann hier mal vorbeischauen. Allen anderen empfehle ich, ab und zu aus dem Fenster zu sehen. Massenweise Momente für lau. Muss man nur aushalten.

Library of Babel

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Münster

#netzfund Hier gibt es eine Seite, auf der nach Aussage der Autoren alle möglichen Kombinationen von Bildpunkten in einer Auflösung von 4096 Farben auf 640 x 416 Pixel in einer Galerie gespeichert sind.  Das sind 10961755 Bilder. Wenn man akzeptiert, dass die Welt so abgebildet werden kann, enthält  die Galerie also zwangsläufig Abbildungen von allem, was jemals existiert hat oder existieren wird, egal ob Gegenstand, Mensch oder Tier, Landschaft oder Objekt im All. Sie enthält auch Abbildungen von jedem Abschnitt des Lebens, also auch eine Abbildung des Begräbnisses der Urururururururgroßmutter des geschätzten Lesers dieser Zeilen. Auch Abbildungen aller Kunstwerke die jemals entstanden sind oder entstehen werden sind vorhanden. Beim Suchen schlägt die Endlichkeit des Seins dann gnadenlos zurück. Und da ein Bild gleichzeitig immer auch ein Ausschnitt aus einem anderen Bild sein kann, müsste es eigentlich mehr als ein Suchergebnis geben, so wie bei der Wortsuche. Trotzdem unheimlich…

Mein Foto aus Münster findet sich HIER in der Datenbank. Danke Jani für den Tipp .

 

Alles neu macht der Mai

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… bis zum Mai ist noch viel Zeit…

#Kondratjeff  #Frühling Der Kondratjeff-Zyklus verläuft in vier Konjunkturphasen, die nach Frühling, Sommer, Herbst und Winter benannt sind. Die Kondratieff-Zyklen nehmen im „Frühling“ alle 40 bis 60 Jahre ihren Anfang mit einer „Basisinnovation“, die ein aktuelles drängendes zentrales Problem der Gesellschaft löst.

Dabei vollzieht sich ein fundamentaler Strukturwandel und ein historischer Reorganisationsprozess.

Diese zentrale Basisinnovation, und das ist das wesentliche Kriterium,  bleibt danach prägend für die nächsten Jahrhunderte. Der Frühling beginnt mit auffällig vielen „Visionen“, neuen Science Fiction Themen, innovativen Produkten und Ideen sowie aufrüttelnd expressiven Kunstaktionen. Der Frühlingsbeginn kann auch an steigenden Zinsen und einer Welt voller Unruhe, Protesten und kriegerischen Auseinandersetzungen festgemacht werden. Ja, es wird gerade Frühling, genau wie um 1780, 1800, 1849, 1910 und 1960…

 

…das kommt wieder!?

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… Lagerfeuer…

Die Wintersonnenwende wiederholt sich. Zur Wintersonnenwende im Jahr 2012, erinnern Sie sich?, stand die Sonne in Konjunktion mit dem Äquator der Milchstraße. Die Maya erkannten dieses alle 5.128 Jahre wiederkehrende Ereignis.

Der Mayakalender kennt zwei weitere Zyklen. Den Jahreszyklus mit 365 Tagen und den „heiligen Kalender“ mit 260 Tagen. Alle 52 Jahre gab es einen „Zyklenwechsel“ durch Überlappung beider Kalender.

Dieser Zyklenwechsel taucht interessanterweise auch in heutigen Wirtschaftstheorien auf:

Hyde Clarke (1815 – 1895), Ingenieur und Autor, war 1847 der Erste der glaubte, einen 54jährigen Wirtschafts-Zyklus feststellen zu können und bezog sie wohl auf kosmische Ereignisse.

Nikolai Kondratieff (1892-1938) gilt als Begründer der „Theorie der langen Wellen“, die heute wissenschaftlicher Betrachtung standhält und von Wirtschaftsunternehmen auch als eine Planungsgrundlage genutzt wird. In den von Kondratieff beschriebenen Konjunkturzyklen kehren alle 40-60 Jahre Ereignisse in Wirtschaft, Politik, Kultur und Gesellschaft regelmäßig wieder und nehmen ihren Schwung aus einer „Basisinnovation“, wie zum Beispiel die Erfindung der Eisenbahn.

So weit, so gut. Die „Regelmäßigkeit“ allerdings führt fast zwingend zu der Annahme, dass die Wiederholungen dann ja letztlich unweigerlich kommen und also beispielsweise weder durch Kriege noch durch andere Einflussnahme abzuwenden sind. Das macht die Sache, sagen wir mal vorsichtig, interessant… …und das hätte Folgen.

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Venus von Willendorf – ca. 29.000 Jahre alt

By the way: ob es 500jährige Zyklen gibt, weiß ich nicht, 5.000jährige Zyklen gibt es scheinbar auch?, wohl durch Klimawandel ausgelöst:

vor ca. 20.000 Jahren Höhepunkt der Würm-Kaltzeit:
Basisinnovation: aktive Anpassung an die Umwelt, Pfeil- und Bogen, Metallbearbeitung, Steinschliff, Vorratswirtschaft „Neolithische Revolution“

vor ca. 15.000 Jahren Beginn des Holozän (wörtl. das völlig Neue).
Basisinnovation: Sesshaftigkeit, Ackerbau, Viehzucht, Brennen von Keramik, Metallschmelze, Besiedlung Amerikas

vor ca. 10.000 Jahren Ende der Eiszeit / Beginn „Warmphase“ , „Sintflut“
Basisinnovation: Beginn der Landwirtschaft / Brot, Weinanbau, Hochseeschifffahrt

vor ca. 5.000 Jahren Ende der Feuchtperiode, Entstehung der Sahara (Vertreibung aus dem Paradies)
Basisinnovation: Beginn der Zeitmessung, städt. Zivilisation / Stadtstaaten, Schule, Schrift, Papyrus, Pflug, Könige / Priesterkönige, Klassengesellschaft, Tauschhandel auf der Basis einer Referenzwährung, Krieg als Gruppengewalt. Das ist der Zyklus, den David Graeber in seinem Buch „Schulden: Die ersten 5000 Jahre“ beschreibt.

 

Das gab´s nur einmal…?

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… jeder hat so seine Phase …

Das Zyklen in der Natur existenziell zum Dasein gehören, ist eine Binsenweisheit. Wiederkehrende astronomische Ereignisse, der Wechsel zwischen Eis- und Warmzeiten oder die Jahreszeiten gehören zur akzeptierten Lebenswirklichkeit und können im Grundsatz voraussagt werden.

Interessant ist die Frage, ob auch die Entwicklung einer Gesellschaft in langen, mittleren und kurzen Zyklen verläuft und ob es Regelmäßigkeit gibt, an denen man sich orientieren kann. Vielleicht stimmt dann „Das gab´s nur einmal“ gar nicht wirklich?

Frischer Wind…

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… Frischer Wind…

#kondratjeff Was verbindet aktuelle Modetrends mit der Erfindung von „Gesundheit“kassen?

Gibt es einen Zusammenhang zwischen Menschen und sogar ganzen Systemen, die sich gerade so grundsätzlich gegen Veränderungen aussprechen und dem vorsichtig reformierenden Papst, StartUps, oder der Occupy Bewegung?

Warum beschäftigt sich die Documenta 13 im Jahre 2012 mit „Zusammenbruch und Wiederaufbau“ und im (fast) leeren Erdgeschoss des Fredericianum weht ein frischer Wind?

Und die heutige Zinswende der Fed hat etwas mit Industrie 4.0, 3D Druckern  und dem sinkenden Goldpreis zu tun. Die Kondratjeff-Frühlingswelle schwappt an den Strand…